Bauwoche vom 05. bis 12.09.2015
Der Startschuss fiel am 05.09.2015 um 05:55 Uhr bei Ralf, der zuerst Holger abholte, dann ging die Fahrt weiter in Richtung Sachsen. Die Reise verlief ohne Zwischenfälle, so dass wir uns gegen 14:00 Uhr an der Mautstation zur tschechischen Grenze treffen und gemeinsam weiterfahren konnten.
Gegen 21:00 Uhr kamen wir in der Pension in Vértessomló an. Nach ein paar Gesprächen, darüber, wie es uns seit dem letzten Arbeitsansatz ergangen war, fielen wir müde in die Betten.
Am nächsten Tag holten uns Armin und Agi um 09:30 Uhr in der Pension ab und wir lernten Tatatbanya wieder etwas besser kennen.
Zuerst machten wir einen Bummel über den Trödelmarkt am Bahnhof. Es ist schon unglaublich, was man alles noch verkaufen kann – oder es zumindest versucht. Das Skurrilste waren unausgewaschene, leere Gurkengläser. Aber auch gebrauchte Duschköpfe, Schmuck, Elektronik und Spielzeug standen reichlich zur Auswahl.
Danach ging es weiter in das Bergwerksmuseum von Tatabanya.
Das Bergwerk wurde von 1848 bis 1986 zum Abbau von Kohle für das nahegelegene Kohlekraftwerk betrieben. Seit dem wird anschaulich gezeigt, welch harte Arbeit unter Tage nötig war, um die Kohle zu gewinnen. Auch die Kunstwerke, welche aus Werkzeugen und Ersatzteilen aus der Kohleerzeugung designet wurden, sind sehenswert.
Unter anderen ist der erste Tatabanya-“Adler“, vollständig aus Eisen, ausgestellt. Im Komplex ist nach der Möglichkeit, eigene Eindrücke unter Tage zu sammeln, auch noch einen Blick in die Wohnungen und damit in das Leben der damaligen Beschäftigten vom einfachen Arbeiter bis zum „besser situierten“ Angestellten zu werfen. Auch einen kurzen Blick in ein Schul- und Handwerksmuseum sind möglich.
Damit war der „kulturelle Teil“ abgeschlossen.
Am nächsten Morgen ging es dann ins Tierheim. Nach dem Abladen der Spenden und einer Schmusestunde bei den Welpen verschafften wir uns einen ersten Eindruck über die durchzuführenden Arbeiten.
Begonnen wurde mit Kleinigkeiten, wie zum Beispiel dem Wechseln der Scharniere an der Tür zum Außenlager im Welpenbereich, da die alten herausgerissen waren. Weiterhin haben wir das Türschild an der neuen Eingangstür des Tierheimes angebracht.
Nach einigen befestigten Zaunfeldern im neuen Auslauf, war es auch schon wieder Zeit, sich zu verabschieden, um den Feierabend der Tierheimmitarbeiter nicht zu gefährden.
An den folgenden Tagen wurde nach und nach der Aufenthaltsbereich der Mitarbeiter so gut wie möglich gegen die kommende Kälte abgedichtet, so dass der Winter nicht zu sehr in den Innenbereich Einzug hält.
Alle Gewerke wir Elektriker, Schweißer, Dachdecker sowie der Abtransport des Schutts und der Abfälle mussten organisiert werden. Baumaterial wurde aus dem Baumarkt geholt und alles so weit vorbereitet und organisiert, dass die Arbeiten ohne größere Unterbrechungen voranschreiten konnten.
Der Mittwoch begann mit blauem Himmel, schönstem Sonnenschein und 5°C. Da blieb nur eines übrig: warm arbeiten!
Nachdem noch ein paar Trivialreparaturen durchgeführt waren, wurde der zwischenzeitlich eingetroffene Schweißer eingewiesen. Dieser ersetzte im Welpenhaus die Holz- durch Eisentüren, um das Einnisten von Krankheitserregern zu verhindern.
Wir machten uns zwischenzeitlich an den Zaunbau der Ausläufe. Zuerst wurde der Zaun, welcher den Auslaufbereich von der Quarantänestation trennt fertiggestellt, damit die Insassen der Quarantäne keinen Kontakt mehr zu den anderen Hunden im Tierheim haben können. Das ist ein wichtiger Punkt, um zukünftig die Ausbreitung von Krankheiten zu verringern.
Bis zum Abend wurde dann zusätzlich ein kompletter Auslauf fertig. Erschöpft aber zufrieden sanken wir alle beizeiten in die Betten, um am nächsten Tag wieder voll einsatzbereit zu sein. Das war gar nicht so einfach, da uns alle eine Erkältung erwischt hatte und wir dadurch nicht 100%ig einsatzfähig waren.
Der Donnerstag empfing uns am Morgen mit 6°C und wieder blauen Himmel, welcher von ein paar Schäfchenwolken durchzogen war. Es schien wieder ein schöner Tag zu werden.
Im Tierheim gab es leider schlechte Neuigkeiten. Einer der ganz kleinen Welpen fühlte sich nicht wohl, er war sichtbar krank. Er kam in eine extra Box und wurde da versorgt. Zum Feierabend sah es nicht gut für ihn aus, wir drückten alle Daumen für den kleinen Mann.
Vorrangig wurde an diesem Tag an den Ausläufen weiter gebaut. Eigentlich war gedacht, dass wir einen weiteren Auslauf komplett fertig bekommen. Leider kam uns dann gegen 16:00 Uhr Regen dazwischen, der auch immer stärker wurde und erst gegen 18:30 Uhr etwas nachließ. So mussten die Restarbeiten am Freitag eingeplant werden.
Der Freitagmorgen begrüßte uns mild und mit leichtem Nieselregen. Nichtsdestotrotz fuhren wir ins Tierheim, um die angefangenen Arbeiten zu vollenden. Bis zum Mittag wurde ein weiterer Auslauf fertig.
Der Türrahmen zum Arztzimmer wurde mit Brettern verkleidet, da die Original-Zarge nicht mehr vollständig war und die Tür dadurch nicht mehr dicht schloss. Etwas Neues anzufangen, lohnte sich nicht mehr, da die verbliebene Zeit keine Fertigstellung einer größeren Arbeit zugelassen hätte. So schlossen wir alle angefangenen Arbeiten ab und räumten auf.
Am Nachmittag machte Ralf dann das Auto für den Transport der vermittelten Hunde nach Deutschland fertig, während ich schon die Heimfahrt antrat.
Wie ich später erfuhr, hat der kleine Welpe es leider nicht geschafft. Die Tierärztin erlöste ihn am Freitagnachmittag von seinem Leiden. Ich hoffe, er ist gut über die Regebogenbrücke gekommen und tollt nun mit anderen Welpen auf grünen Wiesen herum.
Der Transport der Hunde nach Deutschland verlief dann, bis auf die gesperrte österreichische Grenze, ohne Zwischenfälle. Alle Hunde wurden wohlbehalten übergeben und alle Mitwirkenden sind wohlbehalten zu Hause angekommen.
Hagen Knoblauch