Wissenswertes über Veganismus
„If you visit the killing floor of a slaughterhouse, it will brand your soul for life”
Was bedeutet "vegan"
Veganismus ist eine Lebenseinstellung und Philosophie, die vereinfacht gesagt, alles ablehnt und vermeiden möchte, was Ausbeutung von Tieren und Verübung von Grausamkeiten bedeutet.
Gefördert wird die Entwicklung tierfreier Alternativen .
Vegan bezieht sich hierbei nicht allein auf die Ernährung, sondern auf alle Lebensbereiche, wobei die Ernährung die wichtigste Komponente darstellt.
Soweit die allgemeingültige Erklärung zum Veganismus. Soweit - so gut.
Oder etwa nicht?
Warum stoße ich als Veganer denn dann so oft auf Unverständnis, Spott und bin Opfer blöder Witze wie „Na, wer isst denn den armen Tieren wieder das Futter weg…“ Und das auch sehr oft unter Tierschutzkollegen.
Hört der Tierschutz denn bei Schwein, Kuh und Küken auf?
Warum?
Die Einen streicheln, hätscheln und verwöhnen wir, die Anderen werden massakriert?
Warum?
Ich mag es nicht sehen, wie ein Tier geschlachtet wird, könnte nie einem Tier Leiden und Schmerzen zufügen, weise jede Art der Tierquälerei von mir?
Ich sehe beschämt weg, wenn im Hochsommer ein vollbeladener Viehtransporter an mir vorbei fährt oder ich an einem klirrend kalten Januartag im warmen Auto an der Ampel stehe.
Warum ?
Ich greife im Supermarkt beherzt in die Regale und lasse es mir Zuhause im Kreise meiner Familie und meiner (Haus-)Tiere schmecken, denn Essen ist ja nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch ein Stück Lebensart
– und kultiviert bin ich ja in jedem Fall.
Warum um alles in der Welt esse ich dann Fleisch?
Ich bin ein Teil des großen Ganzen und somit auch verantwortlich wie es mir, meinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen und der Welt, in der wir alle leben, geht.
Ich bin es, für die die Schlachter schlachten, die Fahrer die Transporte fahren und die Produktion in Gang gehalten wird. Ich bin der Konsument, ich habe die Macht zu entscheiden, was ich verantworten möchte und was nicht.
Eigentlich weiß ich doch, dass die Kühe nicht lila sind, warum versuche ich mir dann einzureden, sie seien tatsächlich glücklich; Milch von glücklichen Kühen?
Eigentlich weiß ich doch, dass Schlachten den Tod der Tiere bedeutet und niemand gern freiwillig zur Schlachtbank geht, warum beruhigen mich dann die von den Viehtransportern fröhlich grinsenden Comicschweinchen?
Sind sie tatsächlich unbekümmert dem Schlachter direkt ins Messer gesprungen, Fleisch von zufriedenen Schweinen?
Ich bin schon so von der Werbung und Konsumgesellschaft gefangen, dass ich nicht viel hinterfrage.
Aber wenn ich zurück zum mündigen Menschen kommen will, der ich doch sein möchte, dann muss ich anfangen, nachzudenken.
Und am Ende bleibt mir eigentlich keine andere Wahl, als immer öfter „Nein“ zu sagen,
"Nein" zur Verdummung durch ausgefeilte Werbestrategien, "Nein" zur Bequemlichkeit und "Nein" zu der zähen Hartnäckigkeit von Gewohnheiten.
Und "JA" zum Tierschutz!
Jeder einzelne von uns kann etwas tun, man muss nicht innerhalb kürzester Zeit zum radikalen Veganer mutieren - was oft ein hohes Maß an Willenskraft voraussetzt und im Alltag vor allem anfangs schwer umzusetzen ist, will man es ganz und gar .
Schon ein tierproduktfreier Tag in der Woche, rein pflanzliche Margarine statt Butter, Eier nur vom Nachbarn, der das Federvieh zur eigenen Versorgung hält, keine Lederschuhe, was auch den Geldbeutel schont ..., all das sind kleine Tropfen, die aber auch stetig den Stein höhlen
Die Bilder, die teilweise zur Veranschaulichung eingefügt wurden, sind grausam und nur schwer verdaulich
- allerdings dramatisieren sie nichts, sondern dokumentieren nur.
Und wer überlegt, ob er/sie es sich antun möchte, diese Dinge visuell zu erleben, der sollte sich dringlich klarmachen, dass die Tiere dieses nicht nur visuell, sondern mit all ihren Sinnen und vor allem mit ihrer Seele jeden Tag erleben - es erleben müssen, da sie keine Wahl haben.
Denn wir wollen es so!
Warum vegan?
Hier möchte ich nur kurz die gängigsten Schlagwörter und Denkansätze für die vegane Ernährung auflisten, wer sich in die einzelnen Bereiche genauer einlesen möchte, findet viele Tipps im Literaturverzeichnis.
Nutztiere , Heimtiere, Luxustiere , Arbeits, und Gebrauchstiere- sie alle gehören unterschiedlichen Spezies an, variieren in Form, Größe, sozialem Verhalten, ihrer Relation zum Menschen.
Sie alle, egal ob die in einem schmutzigen Drahtkäfig auf einem Markt in China zusammengepferchten Hunde oder Katzen oder die konventionellen Milchkühe von Großbauer Piepenbrink, haben eine Seele und fühlen den Schmerz genau wie wir...
Milch ist für die Kälbchen da...
Wir Menschen sind die einzige Spezies , die die Muttermilch einer anderen Art konsumieren....
Laktoseintoleranzen werden immer mehr, warum wohl...., und bei welcher Lebensform konsumieren auch erwachsene Individuen in hohen Mengen das Brustdrüsensekret…
Warum ist es Ausbeutung von Tieren, wenn wir ihre Milch verwerten und ihre Eier essen, davon müssen sie doch nicht sterben...
Es ist richtig,Kühe geben Milch und Hühner legen Eier, es ist ein natürlicher Vorgang.
Weniger natürlich ist es, den Kühen ihre Kälbchen gleich nach der Geburt wegzunehmen, weil wir ja ihre Milch wollen und die Kälbchen stattdessen mit Ersatzprodukten zu füttern.
Zudem sind die neugeborenen männlichen Kälbchen nicht verwertbar für die Milchindustrie, aus ihnen wird dann „ Kalbfleisch“. Kälber sowie Mutterkühe rufen oft tagelang verzweifelt nacheinander, Milchkühe, die schon oft gekalbt haben, und die ihrer Kälber beraubt wurden, sind meistens hochgradig traumatisiert.
Studien haben ergeben, dass Kühe in ihrer sozialen Interaktion den Elefanten ähneln, also hochsoziale Individuen sind, sie leiden schrecklich unter dem ständigen Verlust ihrer Babies. Zeit ihres Lebens verbringen die Kühe in engen Ställen im immergleichen Einerlei, einzige Abwechslung ist der Transport zum Schlachthof, wenn sie abgebraucht sind.
Die Kühe auf der grünen Sommerwiese gibt es zum allergrößten Teil nur in unserem Kopf – und in der Werbung.
Das Wort Legebatterie ist den meisten von uns bekannt, wir haben entsprechende Bilder dazu im Kopf, dem muss nichts mehr hinzugefügt werden.
"Ich esse nur Eier aus Freilandhaltung bzw. Bio Eier.."
Sicher erleben die Tiere dort bessere Haltungsbedingungen, allerdings legen nur Hennen Eier, was also geschieht mit den Hähnen?
Als nutzlos für die Eiproduktion verursachen sie nur Kosten, ergo werden sie entsorgt, da dies auch möglichst kosten -und zeitsparend passieren soll, werden sie vergast oder geschreddert, alles bei vollem Bewusstsein.
Noch Fragen?
"Ich ernähre mich frei von tierischen Produkten,trage kein Leder,Pelz oder andere Tierprodukte,das ist doch nun komplett vegan,oder?
" Nein!"
Was viele nicht wissen, auch in Kosmetika, Reinigungs- und Waschmitteln befinden sich zahlreiche tierische Produkte.
Abgesehen davon werden gerade auf diesem Gebiet häufig Tiere sehr grausamen und nicht verwertbaren, weil auf den Menschen nicht übertragbar, Tests, den sogenannten Tierversuchen, unterzogen.
Der Mensch braucht Fleisch und tierisches Eiweiß,vegane Ernährung ist mangelhafte Ernährung...
Der Mensch ist ein Allesfresser, sollte man ihn allerdings einer Richtung-Fleisch oder Pflanze-eher zuordnen, dann sprechen viele Faktoren für die pflanzliche Richtung, beim Gebiss angefangen über die Darmlänge bis hin zu Enzymen im Speichel.
Um sich vegan gesund zu ernähren, bedarf es wie bei jeder anderen Ernährungsform der Ausgewogenheit und der Versorgung mit den nötigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Einzig die Vitamin B12 Versorgung ist bei reinen Veganern oft mangelhaft, hierbei lässt sich Abhilfe durch Zusatzprodukte schaffen.
Möchte man ganz sicher gehen, gesundheitlich gut unterwegs zu sein, sollte man jährlich ein Blutbild anfertigen lassen.
Und last but not least- was spricht denn für die vegane Lebensweise?
Vegan- reines Gewissen,gesundes Herz, intakte Seele
Es ist inzwischen medizinisch bestätigt, dass der Fleischkonsum und der übermässige Verzehr tierischer Fette und Eiweisse die Gesundheit negativ beeinflusst!
Es ist ein direkter Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck etc., etc. nachgewiesen worden, von verschiedensten Wissenschaftlern weltweit.
Osteoperose ist in Ländern mit hohem Konsum von Milchprodukten um ein Vielfaches höher als in Ländern mit traditionell wenig Verzehr von ebendiesen. Ein Veganer erkrankt selten bis nie an Osteoperose, wogegen ein Fleischesser und auch ein Vegetarier sehr viel häufiger daran leiden.
Und nicht nur meiner Gesundheit und dem Wohl der Tiere dient der vegane Ansatz.
Für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch braucht man 16 Kilogramm Getreide, welches oft aus Entwicklungsländern stammt, dem Welthunger zum Trotze.
Gleiches gilt für die Wassermengen, die für die Fleischerzeugung benötigt werden. Es ist sicher sehr vereinfacht, zu sagen, dass es keinen Hunger mehr auf der Welt geben würde, ernährten sich alle Menschen vegan. Sicherlich ist die übermässige Fleischproduktion ein wichtiger Faktor, der dazu beiträgt, das täglich Menschen verhungern und verdursten.
Go vegan- tu deiner Seele etwas Gutes!
Ich hoffe, ich konnte mit diesem bewusst wenig wissenschaftlichen Text ein bisschen zum Nachdenken und Überdenken festgefahrener Strukturen anregen.
Und Millionen von Tieren hoffen mit, jeden Tag...
Kristina Schnoor von kettenlos
Bildquellen
Leben statt Leiden
Animals Have Souls
Empty Cages Worldwide
Animal Liberation