Ungarnfahrt vom 15. - 18.08.13
3,2,1 Abfahrt nach Ungarn!
Am 15.08.2013 ging es los. Ich saß auf meiner gepackten Tasche und wartete, dass Christine Hartung-Czaja mich abholte. Gegen 19:30 Uhr stand sie dann auch vor meiner Tür und sammelte mich ein. Wir sind losgefahren und haben gleich nach dem Tanken Birgit Lewe von zu Hause abgeholt.
Alles eingeladen, reingesetzt ins Auto und losgefahren.
An einer Raststätte war unser erster Halt, dort haben wir uns mit Edith Kniehase getroffen. Nach einer kurzen Begrüßung haben wir dann den letzten in unserem Bunde auch noch eingesammelt, Holger Hass.
Somit konnte unsere Reise, das Abenteuer, voller Vorfreude beginnen.
Edith und Birgit sind mit dem Transporter gefahren, Holger, Christine und ich mit Christines Auto.
Die Stimmung war bei allen freudig erregt.
Unser armer Holger musste bei Christine und mir wirklich leiden ... Wir haben während der Fahrt laut gesungen und immerzu gelacht.
Wir fuhren Richtung Niedersachen - Soltau, wo wir die erste Ladung Spenden abgeholten. Vielen Dank dafür! Dort haben wir uns alle wiedergesehen und die Spenden bei Edith im Transporter verstaut. Nach einer kurzen Lagebesprechung ging es dann direkt wieder auf die Autobahn. Soweit waren die Straßen frei und wir sind gut durchgekommen. Aber dann, kurz vor Kassel, war es soweit: eine komplette Autobahnsperrung, da ein LKW einen schweren Unfall hatte. Soweit kein Problem, wenn denn wenigstens die Umleitung ausgeschildert gewesen wäre!
War es aber nicht! Somit irrten wir sicherlich eine ¾ Stunde nur herum und sind mehrfach im Kreis gefahren! Meine Nerven waren schon völlig strapaziert, da ich zu dem Zeitpunkt Fahrer war und wir nun schon alle Wege ausprobiert hatten, doch keiner davon zum Ziel, der Autobahn, führte!
Birgit und Edith sind dann in eine kleine Straße gefahren, sind angehalten und haben erstmal die Karte gezückt. Nach kurzem Suchen hatten die beiden dann eine Ahnung, wo wir uns grade befanden und vor allem, wie wir wieder auf die Autobahn kommen. Gesagt, getan! Und weiter ging die Reise und mein Puls wieder runter.
Nach einigen Toilettenpausen und Fahrerwechseln haben sich dann irgendwann die Wege von Christines und Ediths Auto getrennt. Wir, Team Christine, sind dann zu Margarethe Fleckenstein gefahren, um von dort auch noch Spenden einzusammeln. Als wir bei ihr angekommen waren, so gegen 6 Uhr morgens, war es schon hell und wir hatten einen wunderbaren Blick auf Bayern!
Magarete hatte alles schon nach draußen getragen und hat uns herzlich empfangen. Nachdem wir dann alles eingeladen hatten - leider konnten wir nicht alles mit nehmen, da wir nicht allzuviel Platz hatten -, ging es auch direkt wieder weiter.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Spenden, Magarethe!
Team Edith war noch gar nicht so weit weg von uns und somit haben wir uns dann wieder auf einer Raststätte zu einem Kaffee getroffen, um danach gemeinsam wieder weiter zu fahren.
Der Rest der Strecke sind wir wirklich gut durchgekommen und hatten keine Zwischenfälle. Als wir dann kurz vor Tatabanya waren, haben wir Armin angerufen, dass wir bald da sind.
Unser Treffpunkt war nämlich bei Eva Zuhause.
Dort angekommen wurden wir von Eva, Armin, Agi und Evas eigenen Hunden ganz herzlich begrüßt!
Gleich unsere allererste Begegnung kam mir vor wie ein Wiedersehen bei alten Freunden!
Nach kurzem Ankommen und einem kalten Glas Wasser ging es dann weiter ins Tierheim, wo wir die Spenden ausgeladen haben. Wir sind alle einmal durchs Tierheim gelaufen, um uns so schon mal einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Mir persönlich fiel es auf, dass es selbst bei unserer Ankunft im Tierheim sehr, sehr leise war. Kein lautes Gebelle, weil sich vor den Türen der Hunde viel bewegte und wildes Regen stattfand.
Es war noch eine Tierheimmitarbeiterin da, die uns ebenfalls sehr fleißig unterstützte beim Ausladen der ganzen Spenden.
Es kam mir alles sehr geordnet und strukturiert vor. Alles hatte seinen Platz.
Nachdem die „Arbeit“ dann getan wurde, sind wir durch die Räume gegangen, um uns die Hunde einmal anzusehen. Man muss es sich wie einen Trakt vorstellen, wo links und rechts von einem Gang die Zwinger sind.
Es leben, je nachdem wie groß oder verträglich die Hunde sind, 2 bis ca. 5 Hunde in einem Zwinger. Auch von ihnen wurden wir sehr freundlich begrüßt. Die meisten kamen an die Gitter und wollen einfach nur beschmust werden.
Mir ist persönlich kein Hund negativ aufgefallen. Sicherlich etwas beängstig und schüchtern, aber trotzdem eben interessiert.
Aber ein Hund ist mir ganz besonders in einem der ersten Zwinger aufgefallen! Die schwarze, eingeschüchterte Volka! Sie saß in einer Ecke, der Blick leer und hoffnungslos!
Alle anderen Hunde kamen an das Gitter, weil sie neugierig waren, doch Volka durfte und konnte nicht.
Sie wurde von einem anderen Hund, aus dem selben Zwinger immer wieder lauthals angebellt und zurück gedrängt.
Sie hatte gar keine Chance sich auch ein wenig zu rühren, denn jede kleinste Bewegung von ihr stand unter Beobachtung.
Wie gerne hätte ich ihr einen kleinen Augenblick voller Freude und Wärme geschenkt. Ihr eine Hand hingehalten, die ihr etwas Nähe und Sicherheit gibt. Ich kann es nicht in Worte fassen, aber dieser Blick von Volka ging eben ganz tief in mein Herz und es war einer von diesen Augenblicken, die man nie wieder vergisst. Dieses Verzweifelte, Hoffnungslose, Ungeliebte....
Ich brauchte Luft zum Atmen!
Nach der Besichtigung und einer kleinen Pause fragten wir Eva, wo sich eigentlich Olga mit ihren Babys aufhielte. Sie hat daraufhin die Mitarbeiterin mit uns losgeschickt, um uns Olga zu zeigen.
Olga hatte einen separaten Raum. Dort lagen ihre Babys alle in einem großen Korb und schliefen. Olga kam direkt zu uns an und wollte gestreichelt werden. So einen sanften, liebevollen Hund habe ich schon lange nicht mehr getroffen! Ihre Blicke waren so vertraut und voll mit Liebe.
Ihre zärtliche Schnauze, die sie uns immer wieder auf den Schoss gelegt hatte... Einfach unbeschreiblich! So viel Vertrauen hat sie uns geschenkt! Ich kann es nicht in Worte fassen, aber dieser Hund ist, wie alle anderen auch, etwas ganz Besonderes!
Nachdem wir uns alle einen kleinen Einblick vom Tierheim gemacht hatten, sind wir dann zum Hotel gefahren. Aber nicht, dass unser Tag jetzt zu Ende gewesen wäre, nein, wir hatten am Abend noch ein Date mit Armin, Eva und Agi.
Wir wurde in einen Biergarten mit Live-Musik eingeladen. Auch wenn wir nicht wirklich lange dort gewesen sind, ein schöner Ausklang vom Tag war es dennoch.
Samstagmorgen startete unser Tag mit einem schönen Frühstück und dem direkten Weg wieder ins Tierheim, wo wir dann auch Lazi und Sandra angetroffen hatten. Außerdem war auch noch der Sohn von Eva im Tierheim und brachte Spenden vorbei. Überhaupt waren viel mehr Menschen vor Ort, als am Tag zuvor.
Wie sich dann herausstellte, viele Volontäre, die am Wochenende kommen und mit den Hunden spazieren gehen. Lange Runden und mehrere Hunde am Tag werden von ihnen problemlos ausgeführt! Einfach nur klasse und eine sehr lobenswerte Arbeit!
Nach dem Ausladen der Spenden wurde auch schon die erste „Hundebande“ zum Fressen rausgeschickt.
Eva hat auf dem Tierheimgelände einen Auslauf, wo die Hunde alle einmal in ihren Gruppen frei herumlaufen können. Sie wechselt dann immer mal wieder, damit alle die Chance haben, sich etwas freier zu bewegen.
Es wuselte also nur vor lauter Hunden um unsere Beine. Aber auch hier wieder alle sehr freundlich und neugierig!
Wir konnten uns in der Zeit schon einige Gedanken machen, wie und wo wir am besten anfangen könnten und wie unsere weitere Planung aussehen sollte.
Wir wurden dann zu Armin und Agi nach Hause eingeladen. Dort saßen wir unter einem schönen, schattigen Baum und haben Kaffee und kalte Getränke angeboten bekommen.
Am Nachmittag ging unsere Reise wieder zu Eva. Wir konnten uns ja mittlerweile ein Bild vom Tierheim machen und hatten dann die Gelegenheit, noch offene Fragen zu klären.
Bei Eva zu Hause gab es Mittagessen. Sie hatte 3 verschiedene Gerichte gekocht! Damit auch wirklich für jeden etwas dabei war. Ich muss es eben einfach nochmal erwähnen, aber diese Gastfreundschaft von allen dort war einfach nur besonders schön!
Dank Lazis und Sandras Hilfe konnten wir auch alles klären, was es zu klären gab. Am Nachmittag haben wir einen schönen Ausflug zum großen Adler gemacht.
Von uns allen war es mal der Wunsch, ihn aus der Nähe zu sehen und etwas über ihn zu erfahren.
Denn seit einigen Jahren kennen einige von uns diesen Adler schon vom Vorbeifahren.
Auch das war ein schönes Erlebnis!
Aber auch unseren Abend haben wir entspannt in einer Pizzeria ausklingen lassen. Super leckeres Essen und sogar eine Bedienung, die Deutsch sprach.
Alle satt und müde ging es dann wenige Meter zurück zum Hotel, wo schon unsere Duschen und ein Bett auf uns wartete.
Am nächsten Morgen war dann auch schon der Tag der Abreise. Wir alle saßen noch gemütlich, trotzdem, dass es erst 7:00 Uhr war, am Frühstückstisch und waren uns alle einig, dass wir gerne noch länger dort geblieben wären. Aber es nützte ja nichts, wir mussten los zu Eva, uns verabschieden und die Hunde einladen. Gesagt, getan... Wir machten uns auf den Weg zu ihr.
Dort angekommen mussten erst mal die Boxen aufgebaut werden. Nachdem auch das erledigt war, haben wir die Hunde eingeladen und uns nochmal ganz herzlich bei Eva und Armin bedankt und verabschiedet.
Wieder zurück auf dem Weg nach Deutschland verlief auch soweit alles ganz gut. Bis wir dann von einem Stau in den nächsten gerieten. Auch Christines Auto brauchte einen kleinen Zwischenstopp und der ADAC musste tatsächlich gerufen werden. Zum Glück war aber der Transporter von Edith noch in Ordnung, denn in dem saßen die Hunde. Somit sind sie und Birgit dann schon vorausgefahren, um die Hunde zu übergeben.
Ich kann nur sagen, dass es ein wunderschöner Aufenthalt dort war. Die Gastfreundschaft von allen war riesengroß, das Wetter spielte super mit und es war fast wie ein Wiedersehen mit alten, guten Freunden!
Ich persönlich würde mir wünschen, dass eine gute Zusammenarbeit möglich ist, wir unsere „Spinnerei“ und unsere Fantasien, wie wir dort helfen und etwas verändern können, umsetzen.
Natürlich wünsche ich mir auch, dass wir den einen oder anderen Hund von da in ein schönes Zuhause bringen können. Volka und Olga, meine Herzenshunde, haltet durch, ihr werdet gesehen und es wird gekämpft!
Auch für alle anderen Hunde dort werde ich, Jana Keudel, beten!