Ostern 2015
Ostern ist eine bunte Zeit, eine fröhliche Zeit.
Anders als Weihnachten ist Ostern ein ausgelassenes Fest mit vielen leuchtenden Farben. Früher habe ich diese Zeit immer sehr genossen, habe, auch als Erwachsener noch, mit Freude Eier gesucht.
Wir waren gerne und oft Gast bei Ostermenues oder haben selber einen Brunch veranstaltet mit vielen leckeren Sachen. Überall im Haus leuchteten Farben, ich war immer richtig froh, dass wir nun den grauen Winter abstreifen konnten.
Endlich konnte man ohne dicke Jacke raus in die Natur, konnte dem unbeschwerten Treiben der kleinen Osterlämmer zu sehen und verzückt betrachten, wie sie sich ihres Lebens freuen.
Für mich ist diese Zeit vorbei.
Da ich kein gläubiger Mensch bin, bedeutet Ostern im Positiven nunmehr für mich nichts weiter als zwei freie Arbeitstage und ein langes Wochenende, Brückentage halt. Aber die unbeschwerte Freude über die Osterbräuche ist einer Traurigkeit gewichen, wie sie wohl nur meine "Leidensgenossen", meine Freunde und Mitstreiter für die Tierrechte, nachfühlen können.
Nichts ist mehr wie früher, seit ich die Augen geöffnet habe. Nichts ist mehr unbeschwert. Die kleinen weißen und manchmal auch entzückenden schwarzen Lämmer tollen noch über die Weide, ich kann aber meistens nur daran denken, wie kurz ihre Kindheit ist und wie grausam und schmerzvoll es endet, nur um des kleinen Bissen Fleisches willen.
Ich habe gehört, wie entsetzlich sie nach ihren Müttern schreien und ihre Mütter nach ihnen. Sie versuchen verzweifelt, die Bretterwand hochzukrabbeln, die sie von ihnen trennt. Manchmal schaffen sie es und erhaschen noch einen kurzen Nasenstupser von der Mama, bevor sie mit Gewalt und ohne Rücksicht auf die zarten Knochen in den Schlachttransporter getrieben werden.
Hier der Beweis! Überall um sie herum ist Angst, Entsetzen und Panik, Hilflosigkeit und eine unerträgliche Einsamkeit unter hunderten von Leidensgenossen, wenn der Wagen dann begleitet von den Rufen der ebenso verzweifelten Mütter seine Fahrt in den Tod antritt.
Ich sehe die bunten Eier in den Supermärkten und ich habe nur die Assoziation von Dunkelheit und Enge. Hühner, die in engsten und schmutzigen Käfigen zusammengepfercht sind, denen man die Schnäbel gekappt hat und die kaum noch befiedert sind, ein Schatten ihrer selbst.
Hühner, die zum ersten Mal das Sonnenlicht sehen werden auf dem Weg ins Schlachthaus, Endstation nach einem kurzen Leben für die Eiindustrie, krönender Abschluss eines grauenhaften Daseins.
Hühner, die auf dem sozialen und kognitiven Status von Primaten sind, die ein absolut komplexes Kommunikationssystem haben, Empathie empfinden und in der Lage sind, das Leiden eines Artgenossen nachzuempfinden, werden auf engstem Raum jeglicher Rechte beraubt und zu einem bloßen Produkt degradiert. http://www.animalequality.de/neuigkeiten/2015-03-18-huehner-werden-unterschaetzt
http://www.peta.de/huehner
All das ist Ostern nunmehr für mich. Ich bin ernster geworden, trauriger und wütender, bin nicht mehr so unbeschwert wie einst.
Aber trotz allem wünsche ich mir die rein bunte Osterzeit von früher nicht mehr zurück! Ich kenne die Wahrheit und ich möchte wieder eine schöne und unbeschwerte Zeit haben, nicht nur zu Ostern, aber ehrlich und für alle gerecht.
Und dafür werde ich kämpfen, immer, auch zu Ostern.
Welche Zeit wäre da nicht besser geeignet, als die Zeit der Auferstehung, des Neuanfangs?
Vielleicht versuchen Sie es auch einmal, jeder kann etwas tun!
Mitleid allein reicht nicht.
Um Ihnen ein paar Anregungen für ein tierfreundliches Osterfest zu bieten, haben wir ein paar leckere Rezepte zusammengestellt, die einfach umzusetzen sind und nichts vermissen lassen.
Tierleidfrei und lecker - Rezepte für die Ostertafel finden sie unter den oben eingefügten Links und hier:
Ei(frei )salat
75g Nudeln (Penne o. Rigatoni)
Salz 180g Kichererbsen (gekocht oder aus der Dose)
1Msp. Kurkuma
1 mittelgr. Zwiebel
1/2 Bund Schnittlauch
110g Sojamayonaise (siehe unter unserer Rubrik "Rezepte")
Pfeffer
Kala Namak, wer mag. Gibt einen absolut identischen Eigeschmack, ist auch als schwarzes Salz bekannt, bekommt man im Internet oder gut sortierten Bioläden.
Nudeln kochen, anschließend abschrecken.
Kichererbsen mit dem Kurkuma pürieren mit einem Stabmixer, gleiches mit den Nudeln.
Beides zusammen in eine Schüssel geben und verrühren.
Zwiebel schälen und fein hacken, dazugeben.
Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und zum Garnieren beiseite stellen.
Nun die Mayonaise unter die Masse mischen und ordentlich vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, evtl. Kala Namak dazu.
Das Rezept stammt ursprünglich aus dem Buch "vegan kochen" von Björn Moschinski
Süßer Hefezopf
1/2 Würfel Frischhefe (oder 7g Trockenhefe)
1 El Zucker
500 g Weizenmehl (405 oder 550)
100 g weiche Margarine
70 g Zucker
Salz
450 ml Kokos- oder Sojamilch
Hefe zerkrümeln, mit dem Zucker vermengen, lauwarme Milch hinzugeben und die Mischung ca. 10 Minuten stehen lassen, bis die Hefe Blasen schlägt. Gut verrühren. Mehl mit dem Salz und den 70 g Zucker in eine Schüssel geben und die Hefe-Milch Mischung mit einem Holzlöffel unterrühren.
Teig zugedeckt an einem warmen Ort ca. 2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen vergrößert hat.
Teig zu einem Laib oder einem Zopf formen und nochmal 30 Minuten ruhen lassen. Schale mit Wasser auf den Backofenboden stellen, auf 220 Grad vorheizen und Brot in die Mitte des Ofens schieben. 45 - 50 Minuten backen.
10 Minuten vor Ende der Backzeit die Wasserschale herausnehmen.
Dieses Rezept ist eine Idee aus dem Buch "La Veganista backt" von Nicole Just
Kristina Schnoor und Hagen Knoblauch