Für die Hunde ohne Namen...
Für uns Grund genug, Flagge zu zeigen, so bestiegen Birgit und ich um 9.01 die NOB Richtung Hamburg. In Husum stieg Silke zu und so trafen wir pünktlich nach knapp drei Stunden Zug und S-Bahnfahrt um eben vor zwölf am Hauptbahnhof ein
Die Veranstaltung fand direkt auf dem Bahnhofsvorplatz statt, logistisch absolut klasse, da es hier keinen Mangel an Publikum gab.
Die Veranstalter hatten den Platz liebevoll hergerichtet, zahlreiche Flyer und Aufsteller informierten über die grauenvollen Zustände in Rumänien.
Ein Meer von Grablichtern, versehen mit dem Text :"unschuldig gestorben im Herbst 2013" mahnte als Gräberfeld und gedachte der unendlich vielen Hunde, für die unsere Proteste zu spät kommen, denen wir nicht mehr helfen können und die hoffentlich in einer besseren Welt angekommen sind.
Neben den Veranstalterinnen Angie Gorski und Marina Anyway informierten das Hamburger Tierheim und das Tierheim Mölln sowie" Fellchen in Not" zur Lage vor Ort und stellten sich vor.
Die Initiative gegen Vivisection und Tierversuche berichtete über die EU-Tierversuchsrichtlinien und stellte ihre Arbeit vor.
Und natürlich hatten die meisten von uns Plakate, Banner und Schilder mit individuellen Aufschriften und Bildern mitgebracht, die alle die gleiche Botschaft vermittelten: Schande über Rumänien, aber auch Schande über Europa!
Wie kann es sein, dass wir als geeintes Europa, Zusammenschluss von zivilisierten Staatengemeinschaften so ein Massaker in unserer Mitte dulden, totschweigen und blind an uns vorüberziehen lassen?
Warum schauen so viele immer noch weg, warum scheinen die Medien Scheuklappen zu tragen, bestenfalls sehen sie weg, andernfalls werden Lügen verbreitet, auch von renommierten deutschen Zeitungen und Magazinen.
Warum hüllen die Politiker sich in Schweigen, warum gibt es so viele Ungereimtheiten zum Tod des kleinen Ionut Anghel, warum wird jede Art der Aufklärung im Keime erstickt?
Man muss kein versponnener Anhänger irgendwelcher Verschwörungstheorien sein, um zu merken, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.
Aber ist das neu?
Die Frage beantwortet sich von allein, wenn man bedenkt, dass Birgit, die auf der Suche nach einem geeigneten Holzstab zur Befestigung unseres Banners auf dem Dachboden ein Plakat in den rumänischen Nationalfarben gefunden hat, mit der Aufschrift "Nein zum Massenmord in Rumänien" - es lag dort als ein Überbleibsel einer Protestveranstaltung aus dem Jahr 2011...
Traurige Ironie des Schicksals.
Umso mehr ein Grund, gegen die korrupten Strukturen, gegen die Macht des Geldes und für die Hunde Rumäniens zu kämpfen.
Eindringlich hatte Marina, eine der Veranstalterinnen, sich an Zuhörer und Passanten gewand, mit der Bitte, uns zu unterstützen im Kampf gegen das Unrecht und für die Hunde, mittels ihrer Unterschrift für die zahlreichen Petitionen und Protestbriefe an die maßgeblichen Stellen.
Wir waren nicht so viele Teilnehmer wie erwartet, aber wir haben etwas erreicht, wir haben Menschen aufgeklärt und Unterschriften gesammelt .
Wir haben Meinungen gehört, die nicht den unseren entsprachen, wir haben versucht, Vorurteile auszuräumen.
Wir waren aktiv, wir haben geweint bei Marinas emotionaler Ansprache und was am Wichtigsten war:
"We were one" im Kampf gegen das Unrecht, die Barbarei und für die Würde und das Leben der Straßentiere. Und wir werden weitermachen, bis uns jemand hört!
Danke, dass wir dabei sein durften!