Klickern!
Klickern, was ist das?
So, ich versuche das jetzt! Kann ja nicht so schwer sein.
Ich habe mich gut informiert und habe alles, was ich brauche: Klicker, Lecker, Hund!
Ich dachte erst, "klick" heißt, mein Hund soll kommen!
Weit gefehlt, es bedeutet "Du machst das richtig mein lieber Hund!“
Es ist also ein Weg, mit den Hund in Kontakt zu treten. Super - oder? Klicker: Ich habe mich für einen Knopfklicker entschieden und habe ein Spiralband für`s Handgelenk drangemacht, denn das Timing ist entscheidend und erst den Klicker aus der Tasche fummeln, das kostet Zeit.
Lecker. Es sollen besondere sein, klein sollen sie sein und leicht runterzuschlucken. Hmmm, gut, dass mein Hund Futter liebt. Wir nehmen Hörnchennudeln oder Käse oder Fleischwurst. Die Leckerchen sind - logisch - als Belohnung gedacht.
Natürlich sind Streicheln, liebe Worte oder ein Spiel auch möglich oder eine Kombi aus allem. Wie fange ich nun an? Gleich mit etwas Neuem? Mein Hund ist zwar der beste, aber hellsehen kann er noch nicht. Also den Klicker erst mal etablieren!
Klicker etablieren: Klick - Lecker, Klick - Lecker, Klick - Lecker...
Beim ersten Klick zuckt mein Hund etwas zusammen, dann läuft es wie geschmiert. Er ist begeistert und guckt mich die ganze Zeit an! Super! Das mache ich einige Male am Tag, aber nur kurz, und am nächsten Tag wieder. Er ist immer noch begeistert, guckt mich voller Erwartung an und so fange ich gleich mit der ersten Übung an. Ich nenne sie “Pass auf!“
Aufforderung - Pass auf! - Hund guckt! - Klick! - Lecker! Wichtig ist, zügig zu klicken, damit mein Hund den Zusammenhang versteht. Dass ein Lecker o.ä. nach dem Klick zuverlässig kommt, versteht er erstaunlich schnell!
Wichtig ist, immer nur an einer Übung pro Übungseinheit zu arbeiten. Ich stelle mir vor, es wäre sonst so, als würde ich zwei verschiedene Sprachen in einer Übungsstunde lernen.
Formen: Als nächstes dann eine Übung, die wir schon kennen - „Sitz!“ Klappt gut, aber mein Hund sitzt schief. Ich möchte, dass er gerade sitzt und forme die Übung. Ich klicke nur, wenn er etwas gerader sitzt und helfe so gut ich kann.
In diesem Fall üben wir an einem Zaun oder einer Mauer, um die Fehlerquote gering zu halten. Dann üben wir ohne Hilfe, geht prima! Ich merke, wie es im Kopf meines Hundes rattert. Puh, ganz schön anstrengend!
Mit einem guten Ergebnis hören wir auf und mein schlauer Hund bekommt einen Jackpot! Jackpot ist die Belohnung für eine besonders tolle Leistung. Eine ganze Hand voller Lecker, ein wildes Spiel, Lob in den allerhöchsten Tönen, egal! Mein Hund kann sein Glück kaum fassen!
Jackpot kann es zu jeder Zeit in der Übungseinheit geben, auch gleich am Anfang. Die Motivation bleibt so hoch!
Resümee: Uns hat es so viel Spaß gemacht, dass wir alles geklickt haben, was uns in den Sinn kam! Puppenwagen schieben, Pantoffeln holen, Klammern aufheben, Obedience und Agility, alles mit großer Begeisterung. Geht auch mit Hühnern (Das ist schon hohe Kunst.), Katzen, Wellensittich, Goldfisch!
Funktioniert auch bei Kindern, hab ich selbst gesehen! Die Belohnung waren Gummibärchen und der Jackpot keine Hausaufgaben!
Information: Es gibt jede Menge gute Bücher zum Thema. Im Internet kann man eine Menge entdecken in Wort und Film, viele Hundeschulen und Vereine bieten Kurse an, um das Klickern kennen zu lernen.
Wie wär's?
Sitzen und warten für 5 Minuten, der Hundeführer ist außer Sicht, der Hund darf sich nicht ablegen oder vorwärtskrabbeln!
Sabine Haß