Das Tierheim in Tatabánya
Das Tierheim existiert seit 2006 und ist ein ehemaliger Schweinemastbetrieb.
Zur Zeit ist das Tierheim völlig überfüllt und unsere Kollegen wissen nicht mehr, wohin mit den Hunden. Alle privaten Pflegestellen sind ebenfalls randvoll und die Flut der gefundenen oder abgegebenen Hunde reißt nicht ab.
Es gibt nur wenige Außenzwinger vor dem Gebäude. In einem dieser Außenzwinger wohnen zur Zeit die fünf Musketiere. Die Welpen aus dem Karton.
Es gibt dort leider noch gar keine Möglichkeit, die ankommenden Hunde zu separieren, um eventuelle Krankheiten nicht im ganzen Tierheim zu verteilen. Das ist ein Zustand, der dringend geändert werden muss.
Das Gelände zum Eingang des Tierheims fällt steil ab, sodass der Eingangsbereich und auch die Außenzwinger bei starkem Regen überschwemmt werden. Bei unserem Besuch war strahlender Sonnenschein, aber die gefüllten Sandsäcke, die das Eindringen des Wassers aufhalten sollen, lagen dennoch vor der Tür.
Auch hier muss Abhilfe geschaffen werden, das Gelände befestigt und das Regen- oder Tauwasser eine Ablaufmöglichkeit erhalten.
Die Tiere erhalten gruppenweise zweimal täglich Auslauf, damit sie sich bewegen können. Als wir dort waren, wurde gefüttert. Auch gruppenweise. Allerdings hat das den einfachen Grund, dass nicht ausreichend Näpfe im Tierheim vorhanden sind.
Daher muss immer wieder der Napf gereinigt werden, um dann zu einem anderen Hund zu wechseln. Mehrmals täglich und das Füttern zieht sich deshalb sehr lange hin.
So, wie es keine Quarantänemöglichkeit gibt, so gibt es auch keine Möglichkeit, Welpen zu separieren. Das wäre so wichtig, da die Kleinen meist ohne Mutter auftauchen, immungeschwächt sind und sich schnell etwas einfangen, was dann lebensbedrohlich wird.
Hierzu hatte man in Ungarn bereits eine Idee, die uns vorgestellt wurde. Auf dem Gelände gibt einen Schuppen, der im Moment als Lagerplatz dient. Diesen Schuppen, einen ehemaligen Ziegenstall, würde man gerne für die Welpen ausbauen. Vor dem Schuppen ist ein separater, eingezäunter Bereich, der als Auslauf geeignet wäre.
Immer wieder werden Hunde über den Zaun geworfen oder am Tor angebunden, die erst morgens entdeckt werden, wenn jemand ins Tierheim kommt. Diese lange Zeit, die die Hunde dort verbringen müssen oder aber sogar verletzt aushalten müssen, weil der Sturz über den Zaun Folgen hatte, ist ebenfalls ein großes Problem.
Daher wurde über eine Art “Hundeklappe” gesprochen, um den Tieren die Situation zu erleichtern. Doch auch das muss noch ausgearbeitet und geplant werden.
Von dem Problem mit der Heizung berichteten wir bereits. Die Heizkörper sind nicht mehr intakt und müssen umgehend ausgewechselt werden. Wir hoffen, auch hierbei helfen zu können. Wie Sie sehen, sind überall Baustellen, die neue Projekte hervorbringen. Wir werden jedes der Probleme vorstellen und berichten, wie genau man helfen kann.
Wir haben das Tierheim als sehr organisiert und strukturiert erlebt. Viele Dinge können und müssen verbessert werden, aber dennoch war es ein Besuch, der uns viele positive Erlebnisse geschenkt hat. Die Hunde sind fast alle sehr freundlich und problemlos kann man sich in den Gruppen bewegen.
Unsere Gespräche verliefen angenehm, wir haben den Eindruck, dass unser Verständnis für Tierschutz auf einer Welle liegt. Was immer fehlt, ist Geld. Geld um die nötigen Rechnungen zu zahlen, Geld um die Tiere medizinisch versorgen zu lassen.
Wir durften den Tierarzt kennen lernen, der für die Behandlung der Tiere des Tierheims schon Vergünstigungen gibt, dennoch ist die Rechnung, die seit April aufgelaufen ist, im vierstelligen Bereich.
Wovon soll das gezahlt werden? Es erscheint uns beinahe als Wunder, dass die ungarischen Kollegen es bis hierher geschafft haben und Monat für Monat überlebten und noch da sind, um zu helfen.
Wir werden versuchen, für dieses Tierheim mitzusammeln, etwas zu erarbeiten, damit Verbesserungen, spürbare Verbesserungen, für die Tiere eintreten.
Sie sind herzlich eingeladen, uns zu begleiten und zu unterstützen.
Wir würden uns freuen!
Team kettenlos