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Hugo - eine Leidensgeschichte
Dies ist die Geschichte von dem kleinen Bullyrüden Hugo.
Ein trauriger Leidensweg über mehrere Stationen.
Wir möchten seine Geschichte erzählen, weil wir zum einen auf eure Unterstützung angewiesen sind und zum anderen auch auf die generellen Lebensbedingungen dieser Qualzuchtrassen aufmerksam machen möchten, denn hinter der für uns "süßen" Optik, die uns so anspricht, weil sie dem Kindchenschema entspricht mit der Stupsnase, der hohen Stirn und den großen Augen, steckt für das Lebewesen Hund unermessliches Leid.
Fangen wir mit Hugos Vorgeschichte an: In Ungarn nicht mehr gewollt landete der junge Rüde im Tierheim. Von dort wurde er recht schnell nach Deutschland in ein vermeintlich liebevolles Zuhause vermittelt. Natürlich erfolgen hier Vor- und auch Nachkontrollen, aber auch wir können nicht in die Menschen hineinschauen. Sicherlich hat bei Hugos Vermittlung die Optik eine entscheidende Rolle gespielt, wir klären auch über rassetypische Probleme auf, die bereits da sind oder entstehen können. Das war aber für die Übernehmer tragbar und akzeptabel, Hugo sollte es auf jeden Fall sein. So lebte Hugo vier Jahre lang in seinem neuen Zuhause, bis seine Vermittlerin die Nachricht erreichte, Hugo müsse weg. Er sei nicht mehr tragbar, wolle nicht laufen, sei stur und auch auch bissig. Vertraglich ist festgelegt, dass die jeweiligen Übernehmer sich bei uns melden müssen, wenn sie nicht weiter mit dem Hund zusammenleben möchten. So geschah es ja auch und die Vermittlerin musste jetzt auf die schnelle eine neue Unterkunft für Hugo suchen, mit Informationen ausgestattet, die nichts nettes über den kleinen Kerl hergaben. Nach vielen Telefonaten und Mails war eine verantwortungsvolle Pflegestelle gefunden, die Hugo in seinem alten Zuhause abholte. Dort erwartete sie ein kümmerliches Etwas, viel zu dünn, ungepflegt und verängstigt. Nachdem sie Hugo erstmal einige Tage in Ruhe ankommen ließ, offenbarte sich dann das ganze Elend des armen Kerls. Hugo war nicht stur oder ignorant, er war einfach taub. Hugo hatte nicht keine Lust zu laufen, er konnte es schlichtweg nicht, da ihm nach kurzem Weg die Luft zum Atmen fehlte. Hugo war nicht bissig, Hugo hatte einfach Schmerzen, weil Hugo eine deformierte Brustwirbelsäule und Skoliose hat. Ein Hund, der ein einziges Trümmerfeld war. Ein Trümmerfeld, das von seiner ehemaligen Familie nicht gesehen wurde oder gesehen werden wollte, vielleicht aus Unwissenheit, vielleicht aber auch aus Ignoranz und Kostengründen.
Die Pflegestelle kümmerte sich und machte Arzttermine mit Hugo aus und so wurde er unter anderem in der Tierklinik Lüneburg vorgestellt.
Dort fasste man die Hauptbaustellen, das brachycephale Syndrom und die Behandlung verschiedener Missbildungen zusammen. Hugos Nasenflügel sollten erweitert werden, das Gaumensegel verjüngt, Verknöcherungen des Gehörgangs entfernt.
Nachdem wir den Bericht gelesen hatten, haben wir nach Rücksprache mit dem Arzt überlegt, ob wir Hugo diese Operationen zumuten können und sollen, aber der Arzt versicherte, dass Hugo gute Aussichten auf ein besseres Leben hat. Er wird kein gesunder Hund werden, aber er wird Lebensqualität haben. So entschlossen wir uns natürlich, Hugo das zu ermöglichen, froh, dass eine Euthanasie nicht mehr im Raum stand und er nun endlich das Leben bekommen kann, was er verdient.
Hugo ist Anfang des Jahres operiert worden, die oben genannten Eingriffe wurden durchgeführt. Gegen die athrotischen Ellbogen bekommt er ein Schmerzmittel und er wird von nun an in erhöhter Position gefüttert, da er eine Aussackung in der Speiseröhre hat. Zudem bekommt er spezielles Futter gegen seine Unverträglichkeiten.
Hugo hat zugenommen, er erbricht nicht mehr ständig, er kann endlich entspannt im Liegen schlafen, sein massiver Nasenausfluss ist deutlich reduziert und auch seine Angst und seine Panikattacken aufgrund des Luftmangels sind weg. Und auch die drohende Erblindung, die anfangs noch im Raum stand, ist nach dem Besuch eines Augenarztes gebannt, Hugo braucht nun lediglich dauerhaft Augentropfen.
Wir freuen uns sehr für den kleinen, tapferen Kerl, dass es ihm nun besser geht und er wertgeschätzt und als vollwertiges Lebewesen gesehen wird. Die Pflegestelle beschreibt Hugo als sehr netten, anhänglichen und liebevollen Kerl, der neben bullytypischen Eigenschaften ein unauffälliger Hund ist, der immer sein Frauchen im Auge hat.
Neben aller Freude bereiten uns die Tierarztkostenkosten große Sorgen, die inzwischen mit allen durchgeführten Behandlungen bei über 3200 € liegen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir hierfür Unterstützung bekämen, denn dies ist für uns als kleiner Verein eine große Hürde und fehlt dann auch wieder bei der Versorgung der anderen Notfälle und Baustellen, die ja leider nicht weniger werden.
Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Birgit, Hugos liebes Pflegestellenfrauchen, die sich wirklich aufopferungsvoll gekümmert hat und den kleinen Zwerg liebevoll ver - und umsorgt. Birgit hat auch bereits einen kleinen Spendenaufruf für Hugo gemacht und wir hoffen so gemeinsam diese Summe stemmen zu können.
Wenn Sie und ihr uns und Hugo dabei helfen möchtet, dann bitte bei Überweisung den Verwendungszweck "Hugo" angeben.
Vielen Dank und für Dich, lieber Hugo, weiter gute Besserung und genieße Dein Leben, dass jetzt hoffentlich endlich eins wird!
Abschließend möchten wir noch einmal erwähnen, das Hugo als Vertreter seiner Rasse außergewöhnlich viele körperliche Defekte hat, es aber generell bei den brachycephalen Rassen immer zu Einschränkungen der Lebensqualität kommt und man dieses Leid hinter den niedlichen Hundegesichtern sehen sollte.
Das Team von kettenlos
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