Aktuelle Meldung
Wir sind wieder unterwegs
Es ist wieder soweit, die Kollegen Rita Petersen, Steffi Born und Kristina Schnoor sind vor Ort in Ungarn und geben uns einen ersten Bericht:
Die Hinfahrt war dieses Mal eine Odyssee, da wir von einem Stau in den nächsten gefahren sind. Unterwegs haben wir an zwei Orten noch Spenden zugeladen und unser Ziel erst nach guten 25 Stunden Fahrt erreicht.
Hier wurden wir wie immer freundlich empfangen und vor Ort war die Freude über den gut gefüllten Kuddel groß. An dieser Stelle unbedingt ein riesiges Dankeschön auch von den ungarischen Kollegen für die vielen Futter- und Sachspenden!
Es gab wie immer einen ersten Rundgang durchs Tierheim, alte Bekannte wurden fröhlich begrüßt und die "Neuen" begutachtet.
Wie immer gab es gleich etwas zu tun und nachdem wir alle Spenden ausgeladen hatten, konnten wir uns den Hunden widmen, von denen einige das große Glück haben und am Samstag mit uns reisen werden in ihr neues Zuhause.
Am Nachmittag stieß dann auch Helgrit zu uns, die inzwischen Wiederholungstäter ist und mit dem Flieger eingetroffen war.
Von den ganz Jungen, die vor Kurzem gefunden worden sind, haben nur zwei überlebt, die beiden sind jedoch wohlauf und werden hier gepäppelt, bis sie kräftig genug sind, mit den anderen Jungspunden im Kindergarten draußen spielen zu können.
Eine Nachricht hat uns heute sehr traurig gemacht: Die kleine Lilly, die hier im Tierheim ihr Leben begonnen hat, ist in der Nacht verstorben. Sie war die einzige ihrer Geschwister, die noch kein Zuhause gefunden hat, die immer zurückgeblieben ist. Wir wissen nicht warum. Lilli war so ein zauberhaftes Mädchen und warum sie in den letzten fast zwei Jahren kein Herz für sich gewinnen konnte, haben wir nie verstanden. Lilli hatte einen angeborenen Herzfehler und war daher etwas weniger aktiv, etwas weniger robust und etwas stiller als ihre Geschwister, aber genauso liebenswert und freundlich. Sie war wohl nicht perfekt genug. War für die meisten unsichtbar. Für uns nicht, denn jedes Mal, wenn wir vor Ort waren, haben wir mit Lilli gekuschelt und uns an ihrem bescheidenen Wesen erfreut. Aber auch wir haben es nicht geschafft, für die kleine Maus ein Zuhause zu finden, einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen konnte, an dem ihr Herz sich wirklich erholen konnte, zu finden. Es tut uns unendlich leid, liebe Lilli, dass wir zu spät sind, wie so oft. Nun bleibt uns nur noch, eine Kerze für dich anzuzünden, dich im Herzen zu behalten.
Ein weiteres Opfer menschlicher Ignoranz konnten wir heute früh auch kurz kennenlernen. Ein kleiner Welpe wurde von den Kollegen ins Tierheim geholt, er war angefahren worden, lag hilflos auf der Straße. Es dauerte, bis sich jemand kümmerte und die Kollegen anrief, niemand wollte sich offenbar die Mühe machen und einen verletzten Hund zum Tierarzt bringen. Nun erholt sich der kleine Knopf hoffentlich schnell und kann die Strapazen vergessen.
Wir werden wie jedes Mal die Hunde fotografieren, uns ein besseres Bild von ihnen machen, mit ihnen Gassi gehen, was ein Lichtblick im eintönigen Alltag ist, mit ihnen schmusen und hoffen, dass sie so die Chance haben, gesehen zu werden.
Und wir hoffen, dass uns in den nächsten Tagen keine allzu großen Katastrophen erwarten.
Viele Grüße aus Ungarn von Steffi, Rita, Helgrit und Kristina