Aktuelle Meldung
3. Advent
3.Advent.
Wir haben heute einen ganz spontanen, privaten kleinen Weihnachtsmarkt zu Gunsten einiger Lebenshöfe und kettenlos veranstaltet. Mit gebrannte Mandeln, Stollenkonfekt, Apfelbrot, Buletten, kleinen Hexenhäuschen, selbstgestrickten Socken, Halsbändern und noch einigen anderen Kleinigkeiten und natürlich Glühwein und Waffeln wollten wir versuchen, etwas Weihnachtsgeld für die Tiere zusammenzubekommen Das Carport war weihnachtlich geschmückt und wir hatten es bei Freunden und Bekannten beworben, dass es bei uns Glühwein und mehr für den guten Zweck gegen Spende gibt. Gehofft haben wir, dass sich der ganze Aufwand zumindest etwas lohnt. Jetzt am Ende des Tages sind wir beseelt von dem schönen Tag. Es sind so viele Menschen bei uns gewesen. Einige wollten nur einen Glühwein trinken oder ein Gläschen mit Konfekt mitnehmen, andere haben sich länger aufgehalten und das Gespräch gesucht. Insgesamt waren es allerdings überwiegend Menschen, die sich für Tierschutzarbeit eher nur am Rande interessieren. Trotzdem war es ein ein tolles Miteinander und alle haben weit mehr gegeben, als wir erwartet haben. So ist am Ende des Tages eine wirklich großartige Summe zusammengekommen. Ich bin positiv überrascht, dass so eine kleine Sache ein so tolles Ergebnis bringt, dass grade die kleinen Dinge, die uns nicht viel abverlangen, manchmal so eine große Wirkung haben. Eine liebe kettenlos Kollegin, die uns mit Hexenhäuschen für den Weihnachtsmarkt unterstützt hat, war auch da und hat mir eine Geschichte erzählt, die ganz gut dazu passt und die wirklich rührend ist.
Carmen hat sie für mich aufgeschrieben:
"Es war bereits November als ich Hildegard fand, es war kalt, nass und Hildegard die Bänderschnecke, war plötzlich in mein Leben getreten, oder eher gekrochen...
Ihr Haus war zur Hälfte zerstört, aber sie war noch so agil das ich versuchen wollte ihr zu helfen.
Ich bereitete ihr ein Bett aus gemahlenen Eierschalen, Brennnesseln und Löwenzahn, damit sich ihr Haus regenerieren kann, in einer Auflaufform, jaa in einer Auflaufform, denn auf die Schnelle wusste ich nicht, wohin sonst mit ihr.
Dass so was funktionieren kann, wenn noch ein Großteil des Hauses besteht, hatte ich irgendwann mal gelesen.
Also hieß es warten und schon nach 14 Stunden konnte man sehen, wie sich so langsam das Haus neu aufbaute, man sah ihren Herzschlag durch die hauchdünne und noch weiche neue Schale. Drei Tage später war es dann also vollbracht und Hildegards Haus war wieder komplett und musste nur noch aushärten.
Nach einer Woche setzte ich sie auf normale Erde und bot ihr Tomate und Gurke an, welche sie dankend annahm und ordentlich reinhaute.
Ich freu mich riesig und bin ganz stolz auf meine ca. 2 cm große Hildegard.
Nun wird sie bei uns den Winter verbringen, in ihrer Auflaufform und im Frühling ein neues aufregendes Leben im Wald beginnen.
Ich hoffe, dass sie auf andere Bänderschnecken trifft, denn eigentlich mögen sie gern die Gesellschaft Ihresgleichen."
Mich rühren solche kleinen Alltagsgeschichten, Erlebnisse, die zeigen, wie Taten und Entscheidungen, die für den einen nichts kosten und auch nicht sonderlich aufwendig sind, für andere so viel bedeuten. Und dass es egal ist, in welch kleiner Gestalt ein Lebewesen daherkommt, dass sein Herz genauso schlägt, wie unseres. Es sind halt nicht immer die großen Dinge, die den Unterschied machen. Und damit wird mein Adventssonntag noch weihnachtlicher, als er es nach dem heutigen Tag eh schon ist.
Kristina Schnoor von kettenlos