Aktuelle Meldung
Advent, Advent
Heute zünden wir die zweite Kerze an und wir alle denken in solchen Momenten auch immer an unsere Schützlinge, die es jetzt nicht so gut haben, wie wir, die frieren, sich in ihren Zwingern behaupten müssen oder von vornherein allein ihren Tag fristen.
Und gerade die Alten haben es da besonders schwer. Wenn sie dann noch schwarz sind, verringert sich die Möglichkeit, dort herauszukommen noch erheblich. Wenn sie dazu aber auch noch groß sind, kann nur noch ein Wunder helfen.
Über einen schwarzen, großen und inzwischen alten Hund wollen wir heute erzählen. In der wundervollen Geschichte geht es heute um Teddy. Teddy hatte im September 2014 das große Los gezogen und reiste in sein neues Zuhause. Alles war gut, Teddy war angekommen und fühlte sich wohl. Dann erhielten wir vor zwei Jahren den Anruf, dass Teddys Menschen sich getrennt haben und keiner der beiden Teddy übernehmen kann. So verlor der große, schwarze Bär sein Zuhause. Teddys Vermittlerin Susanne fand nach langem Suchen endlich eine Pflegestelle. Dort wurde Teddy liebevoll empfangen. Teddy hatte wohl nie wirklich gelernt, leinenführig zu laufen, was bei seiner Größe schon zum Problem werden kann. Er mochte andere Hunde, allerdings so sehr, dass er gerne zu ihnen wollte, überall, wo er auf Artgenossen traf. Ganz schnell hatte sich daraus eine Leinenpöbelei entwickelt. Seine Pflegestelle hat auch trotz dieser Schwierigkeiten zu ihm gehalten, er durfte weiter bleiben und es wurde auch daran gearbeitet. Allerdings trennten sich seine Pflegeeltern auch, anfangs machte der Pflegepapa es noch irgendwie möglich, Teddy gerecht zu werden, durch berufliche Veränderungen ging das irgendwann aber nicht mehr. So suchte Susanne zum zweiten Mal händeringend einen Platz für den nun inzwischen geschätzt neun Jahre alten, großen, schwarzen, leinenpöbelnden Teddy. Wir alle haben nicht daran geglaubt, dass wir jemanden finden, der sich seiner annehmen möchte, geschweige denn, ihm ein endgültiges Zuhause schenken würde. Doch manchmal ist das Schicksal kein mieser Verräter, sondern eine Glücksfee: Eine Übernehmerin von uns sah Teddys Gesuch auf unserer Seite und machte einen Freund auf ihn aufmerksam. Adrian sah sich Teddys Anzeige an und beschloss, ihm zu helfen. Er traf sich mit dem Pflegepapa auf halber Strecke, Teddy lernte Adrian und seine Rottweilerdame kennen. Kurzum, es gab ein Happy End. Adrian betreibt eine Hundetagesstätte und seit März diesen Jahres gehört Teddy dort mit zur Familie und zeigt sich als super verträglicher, einfach nur netter Kerl, der sich problemlos in den Tagesablauf der Hundetagestätte einfügt.
Teddy hat es geschafft und kann seinen Lebensabend behütet und geliebt verbringen, manchmal sind wirklich aller guten Dinge drei.
Wir wünschen euch allen einen schönen 2. Advent und vor allem Teddy und seinen Menschen eine noch lange und glückliche Zeit miteinander. Danke, dass es Menschen gibt, die helfen, wenn Hilfe benötigt wird!
Leider sitzen noch so viele Teddys und warten auf ihr persönliches Wunder, so auch Zana, der große, mehrfarbige Rüde, der sein Leben nun schon sehr viele Jahre hinter Gittern verbringen musste. Er ist inzwischen dreizehn Jahre alt und seine Uhr tickt unaufhaltsam. Seine wenigen Spaziergänge nutzt er, um gemütlich und langsam noch ein wenig von der Welt zu erhaschen, wenige Minuten Normalität und Freiheit zu spüren. Dieser Winter wird wieder hart für ihn werden. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht sieht jemand Zana, so wie Teddy gesehen wurde, vielleicht erzählt jemand von Zana, so wie von Teddy erzählt wurde und vielleicht ist jemand da draußen, der hinsieht und zuhört. Dir auch einen schönen zweiten Advent, Zana, wir denken heute auch an dich!
Euer Team von kettenlos